Günter Jena 
 

 

"Wie, hör ich das Licht?" (Richard Wagner: Tristan zu Isolde)



Tongeschlechter, Tonarten, Taktarten, Konsonanzen, Dissonanzen, Eigenzitate, Figuren oder Leitmotive, nicht zuletzt Formen oder andere innermusikalische Gegebenheiten sind keine nichtssagenden, leeren Formeln. Sie machen Musik aus und prägen unsere Gefühle, wenn wir Musik hören. Von Orpheus werden die beiden Wunder berichtet: 

Er konnte Steine in Bewegung versetzen (Versteinerungen lösen, Leben schenken) , aber auch wilde Tiere zähmen (unserem Gefühls-Chaos Struktur und Bergung geben). „Musik hab ich mir kommen lassen, die Seele zu lindern und die Geister zu entbinden“, sagt denn Goethe.


In Vokalwerken verdeutlicht, interpretiert und verstärkt Musik das Gesagte. „Bis orat, qui cantat“ (Doppelt betet, wer singt) sagt Luther. Oft (so besonders bei Bach und bei Wagner) fügt Musik dem Text eine völlig neue, psychologisch tiefere Verständnisebene hinzu.


Alle Vorträge werden mit Tonbeispielen am Klavier und/oder Musikbeispielen von CD’s (überwiegend eigene Konzertaufnahmen) ergänzt. Die Vorträge werden im Vorlesungsstil für einen oder zwei Abende angeboten, einige auch in Seminarform für mehrere Termine. Die Vorträge wollen nicht so sehr belehren, als vielmehr Lust auf intensives Hören machen.